Rezension: Green Net


Pflanzen und Tiere sind ein wichtiger Teil unserer Erde. Es ist wunderschön diese Vielfalt der Evolution zu betrachten. Vom einfachsten zum komplexesten Organismus, ist alles mit dabei. Wir Menschen sind am besten entwickelt, was uns eigentlich schlauer machen sollte, oder? Unser Körper ist in der Lage komplexer zu denken als jedes andere Tier und wir haben ein einzigartiges Gedächtnis. Ein Wunder der Natur! Leider benutzen wir unseren Verstand viel zu wenig! Wir zerstören diese schöne Vielfalt und wissen sie einfach nicht zu schätzen. „Pflanzen haben keine Gefühle!“ „Tiere sind uns unterwürfig!“ Wie grausam wir Menschen doch sind!!! Gott sei Dank gibt es auch genug Querdenker unter uns, die noch ihren Verstand verwenden und erkennen, wie schön und wie einzigartig jeder Organismus doch ist! Tierschützer, und viele Organisationen kämpfen gegen diese Missachtung der Natur.

Dieses Buch ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie man die Natur um uns herum sehen sollte. Dieses Jugendbuch kann Jugendlichen die Augen öffnen! Ich finde, es hat Potential dazu. Wir sehen die Welt mal aus der umgekehrten Perspektive und erfahren, wie uns Pflanzen sehen. Der Autor hat eine Welt kreiert, in der die Pflanzen lebendig werden und die Tiere sprechen können. Sie kämpfen für ihr Recht.

Kurz zum Inhalt:

Der 12jährige Mario ist ein »Baumflüsterer«. Er wohnt in einer Stadt, die einen berühmten Zoo beherbergt, in dem Nasenaffen auf einer Würgefeige leben. Mario zeigt autistisches Verhalten und spricht am liebsten nur mit Bäumen, deren Sprache er versteht. Seine Mutter macht sich deswegen Sorgen und sucht einen Psychiater auf. Als Mario sie in der Villa des Psychiaters abholen will, findet er die beiden Erwachsenen in einem rätselhaften Koma liegend. Die Aufzeichnung einer Überwachungskamera zeigt, auf welche Weise es dazu kam: Ein entdeckter Einbrecher benutzte eine Waffe, die Menschen so sehr verlangsamt, dass sie zu Pflanzen werden (und umgekehrt Pflanzen so sehr verschnellert, dass sie wie Menschen agieren). Die Ärzte sind ratlos, nur Marios Baumfreunde, ein Kastanienbaum und sein Efeu, ahnen, wie die Erwachsenen wieder ins Leben gerufen werden könnten. Unterstützt von der 14jährigen Tochter des Psychiaters, gerät Mario immer tiefer zwischen die Fronten eines Krieges unter verfeindeten Lagern der Pflanzenwelt. Ein »böser« Baum (die gewaltige Würgefeige im Zoo) möchte die Menschheit ausrotten − sein Gegenspieler, der weise Herrscher der Pflanzenwelt, sucht hingegen die Verständigung mit den Menschen. Beide Seiten wollen Mario für ihre Zwecke benutzen. Die Macht des bösen Baumes wächst mit jedem Tag, besonders, als dieser beginnt, das gestohlene Gerät zu vervielfältigen.

1.Kriterium: Die Idee des Buches.

WeltentaucherDas Cover und der Klappentext des Buches haben mich sehr neugierig auf den Inhalt gemacht. Dieser Junge, der mit den Bäumen redet ist eine perfekte Hauptperson für dieses Buch. Man sieht hier wieder sehr gut, dass genau solche Menschen, die in gewisser Weise benachteiligt sind, oft diese einfachen Dinge besser schätzen können. Deswegen ist es finde ich schon einmal ein hervorragendes Jugendbuch.

Das Buch ist aber auch etwas verrückt, muss ich dazu sagen. Die Welt die der Autor geschaffen hat ist voll mit eigenartigen Dingen, die man sich vielleicht nicht sofort einwandfrei vorstellen kann. Kinder bzw. Jugendliche werden sich hierbei noch etwas leichter tun, denn ihre Fantasie lässt noch viel mehr zu als bei uns Erwachsenen. Ausnahmen natürlich ausgeschlossen. ;) Das Buch ist natürlich auch für Erwachsene geeignet, durch den realen Hintergrund der Geschichte.

Mir gefiel es sehr gut, wie die beide Fronten dargestellt werden. Dass es zum Beispiel auch auf der Seite der Natur einen „Bösewicht“ gibt. Das hat das ganze etwas aufgelockert.

 

2. Kriterium: Der Aufbau der Geschichte.
halber Weltentaucher

Ich habe schnell in das Buch hineingefunden. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass man es schnell mal auf die Seite legen kann. Dass das Buch 412 Seiten hat habe ich fast gar nicht gemerkt, denn ich wurde so in die Geschichte hineingezogen. Der Autor erzeugt mit seiner bildlichen Schreibweise für schöne Bilder, die wie ein Film ablaufen.

Ich ziehe hier jedoch einen halben Weltentaucher ab, weil für mich gewissen Entscheidungen und auch der Handlungsverlauf nicht immer schlüssig waren. Das hat mich dann doch etwas gestört, weil es mich aus den Lesefluss riss.

 

3. Kriterium: Die Charaktere.

halber WeltentaucherIn diesem Buch kommen sehr viele Charaktere vor. Zum Beispiel viele verschiedene Pflanzen mit ausgeklügelten Charakter. Das hört sich jetzt alles toll an, aber die Gefühle haben mir dabei einfach gefehlt. Das Gesprochene kam nicht 100% rüber und ich wusste nicht immer, warum diese Person / Pflanze jetzt so reagiert wie sie reagiert. Gerade bei so einem Thema wären finde ich sehr viele Gefühle zu wecken gewesen. Da hat sich der Autor aber eher auf die Handlung konzentriert. Deswegen gibt es bei mir hier nur einen halben Weltentaucher.

 

4. Kriterium: Die Spannung bzw. ob mich das Buch gefesselt hat. 
halber Weltentaucher

Ich habe, wie schon erwähnt, sehr schnell in das Buch hineingefunden und bin auch rasend schnell vorangekommen. Die Spannung hat jedoch im Mittelteil finde ich sehr stark nachgelassen, was wahrscheinlich auch an den fehlenden Gefühlen und die mir nicht schlüssigen Entscheidungen gelegen hat.

 

 

5. Kriterium: Die Schreibweise.
Weltentaucher

Die Schreibweise des Autors ist sehr bildlich und genau auf den Punkt gebracht. Er verliert seine Story nie aus den Augen und ich als Leser habe gemerkt, dass er immer den roten Faden vor Augen hatte. Das fand ich sehr angenehm zu lesen.

 

 

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Das Buch bekommt von mir 3,5 von 5 Weltentauchern. Ich hätte mir ehrlich gesagt etwas mehr erwartet, vorallem von den Gefühlen her. Trotzdem finde ich das Buch großartig und es ist auch für Erwachsene ein schönes Abenteuer. Wenn man sich auf die verrückten Ideen einlässt und in diese surreale Welt eintaucht, dann kommt man mit einem Lächeln wieder heraus.

6 Kommentare zu „Rezension: Green Net

  1. Das Buch klingt wirklich spannend. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwierig sein muss Charaktereigenschaften an die verschiedenen Pflanzen zu verteilen. Die Idee ein solches Buch zu schreiben ist genial, doch wahrscheinlich auch ziemlich speziell. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man die Geschichte bildlich vor Augen hat. Ich kann deine Beurteilung sehr gut nachvollziehen.

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    1. Hallo liebe Karin,

      danke für deine lieben Grüße, die ich leider erst jetzt beantworte. Durch die Uni blieb mein Blog leider einige Zeit lang still.
      Jetzt bin ich wieder voll da und ich hoffe, du findest dir vielleicht einige neue Bücher durch meine kommenden Rezensionen ;)

      LG
      Julia

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