Interview mit Rose Snow


Hey ihr Lieben!

Ich durfte ein ganz besonderes Interview mit Rose Snow führen. Vielen Dank an euch beide! :D

Das Interview bezieht sich hauptsächlich auf die „Acht Sinne“-Reihe, es sind aber natürlich auch persönliche Fragen mit dabei. Ulli und Carmen haben diese ausführlich beantwortet und es ist wirklich spannend diese Antworten zu lesen. Ich wünsche euch viel Spaß!

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Wie entstand die Idee für die Acht Sinne Reihe? Bei einem gemütlichen Freundinnenabend? ;)

 

Da wir so weit voneinander entfernt wohnen – Ulli in Hamburg und Carmen in Wien – rose-snowentstand die Idee bei einem gemütlichen Skype-Gespräch vor beinahe 6 Jahren. Damals haben wir spontan darüber gelacht, dass unsere Männer es manchmal nicht leicht mit uns haben, weil wir blitzschnell von einem Gefühl in ein anderes wechseln können.Und dieser Gedanken hat uns gepackt: Was wäre, wenn ein Wutträger schuld daran wäre, dass wir in manchen Momenten  am liebsten Teller und Tassen durch die Gegend pfeffern würden? Oder ein Freudeträger dafür sorgt, dass wir uns auf offener Straße so scheckig lachen können, dass es schon peinlich ist?Aus dieser Vorstellung hat sich dann in einigen Monaten unsere sinnliche Welt entwickelt, für die wir uns allerdings erst letztes Jahr schriftstellerisch bereit gefühlt haben. Und nun lieben wir es, zuzusehen, wie sie mit jedem Band weiter wächst und noch bunter und komplexer wird.

 

Wieso genau diese acht Sinne? 

aura.pngWir haben uns im Internet mit Gefühlen beschäftigt und sind dabei auf das Emotionsmodell von Robert Plutchik gestoßen. Plutchik sagt, dass es acht Basisemotionen gibt und alle anderen Gefühle Mischungen oder Kombinationen der primären Emotionen darstellen. Das fanden wir sehr spannend und haben unsere magische Welt auf der Basis dieses Gefühlsmodells konzipiert.Allerdings waren wir mit den Farben nicht ganz glücklich, da wir eine eindeutige Zuordnung und starke Kontraste haben wollten. Und die Farbe Pink für Ben ging ja schon mal gar nicht … ;) Wir haben deshalb ein bisschen recherchiert, welche Farben für welche Eigenschaften stehen, und dann unsere Auswahl getroffen.Ben (Ekel) war ursprünglich übrigens braun, aber wir fanden den Kontrast Weiß – Schwarz dann einfach schöner. Bei Weiß haben wir automatisch an eine Hochzeit gedacht und so die Assoziation zu Vertrauen hergestellt. Es war also eine bunte Mischung aus wissenschaftlichem Modell, Esoterik und persönlichen Präferenzen. :)

 

Wie kommt ihr auf eure fantastischen Ideen in den Büchern? Wirklich jede Szene hat ein gewisses Highlight und es ist immer viel Magie und Fantasie im Spiel. 

Wir haben mal ein Interview von Ken Follett gelesen, in dem er davon gesprochen hat, spätestens nach 6 Seiten immer eine Wendung in seine Geschichten einzubauen. Der Gedanke hat uns sehr inspiriert und auch wenn wir uns nicht an Ken Follets 6-Seiten-Regel halten, haben wir doch den Anspruch, dass jede Szene etwas ganz Besonderes bieten muss. Und genau das versuchen wir bei jeder Szene zu finden. Die besten Ideen kommen uns übrigens bei ganz banalen Tätigkeiten wie beim Kochen, Autofahren oder unter der Dusche :)

 

Waren eigentlich so viele Bände geplant, bzw. wisst ihr schon wie viele noch folgen werden?

Nein, ehrlich gesagt nicht. Anfangs dachten wir ja, dass es eine Trilogie werden würde, aber wenn man einmal anfängt, in die sinnliche Welt hineinzugehen, fällt einem auf, dass sie immer größer und größer und größer wird. Tatsächlich bietet sie noch Potenzial für so einige Bücher, fix geplant sind bisher Band 7 und Band 8 – wie es danach weitergeht, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen.

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Habt ihr die ganze Geschichte von Anfang bis Ende durchgeplant, oder seid ihr oft spontan und geht auf eine gute Blitzidee ein?

Da wir zu zweit schreiben ist Planung für uns sehr wichtig. Wir legen also vor dem Schreiben Anfang und Ende der Geschichte fest und schreiben zu jedem Kapitel etwa eine halbe Seite, was inhaltlich passieren muss. Meistens versuchen wir auch noch, den anderen mit einer kleinen Wendung oder einer Besonderheit in der Szene noch zusätzlich zu „überraschen“, damit das Lesen für ihn auch spannend ist. Es kommt aber auch vor, dass sich eine Szene während des Schreibens nicht stimmig anfühlt. Dann setzen wir uns einfach zusammen und sprechen nochmal in Ruhe über den Plot. In solchen Situationen werden oft Blitzideen geboren, die zwar alles umschmeißen, sich dafür aber auch viel besser anfühlen. :)

 

Eure Charaktere sind wirklich das beste an den Büchern. Sie sind so real, man könnte sagen „zum anfassen“. Orientiert ihr euch da an Personen in eurem Umfeld, und bringt auch Persönlichkeitseigenschaften von euch persönlich mit ein?

Nein. Unsere Protagonisten sind alle frei erfunden und haben keine lebenden Vorbilder. Allerdings begleiten uns Lee & Ben nun schon so lange, dass wir selbst auch das Gefühl haben, dass sie am Leben sind – aber das geht ja den meisten Buchsuchtis so. :)

 

Wie wählt ihr die Namen für die Personen in euren Büchern aus? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht so einfach ist. Es sind ja auch teilweise außergewöhnliche Namen dabei.

Bei den Namen haben wir eigentlich immer aus dem Bauch heraus entschieden. Manchmal passt ein „Karl“, manchmal wird es eben ein „Perxes“. Wir finden es sehr spannend, hier so komplett frei zu sein und zwischen magisch und nicht-magisch zu wechseln. Irgendwie hat es ja auch wieder etwas Besonderes, einem Freudeträger namens Otto zu begegnen. Vielleicht kennt einer unserer Leser dann vielleicht sogar so jemanden? ;)

 

 

Ich hab mich schon mal gefragt wie ihr das mit dem Schreiben macht, da ihr ja zu zweit ein einem Buch schreibt. Wechselt ihr euch da ab? Lest der andere noch einmal über das Geschriebene und gibt das OK?

Ja, genau so ist es. Wir definieren zuerst, was in jedem Kapitel passieren soll und teilen sie dann ganz nach Lust und Laune unter uns auf. Danach schicken wir die fertig geschriebenen Szenen so lange hin und her, bis wir beide damit zufrieden sind. Früher hat das manchmal etwas länger gedauert, doch im Laufe der Jahre haben wir uns so aufeinander eingestellt, dass meist ein Durchgang des Hin- und Herschickens reicht.

 

Ich muss sagen, dass eure Bücher wirklich einwandfrei geschrieben sind. Ich habe in den 6 Teilen glaube ich zwei Fehler gesehen, und das waren fehlende Anführungszeichen. Also nicht einmal erwähnenswert. Lasst ihr die Bücher korrigieren, oder seid ihr einfach so perfekt im Korrekturlesen? ;)

Nein, leider, so perfekt sind wir nicht. :) Alle unsere Bücher durchlaufen vor der Veröffentlichung ein Korrektorat und wir hatten bisher einfach großes Glück mit unseren Korrektoren, die alle extrem bemüht waren und super genau gearbeitet haben. Deshalb möchten wir das auch zum Anlass nehmen, uns bei Kerstin Thieme, Jannes C. Cramer und Martina König herzlich zu bedanken!

 

Lest ihr selbst gerne? Welche Bücher bevorzugt ihr? Habt ihr sogar ein Lieblingsbuch?

 

Oh, die Frage nach dem Lieblingsbuch ist ja fast so schwer zu beantworten, wie die Frage nach dem Lieblingscharakter ;) Auch wenn es doof klingt: Wir lesen wirklich fast alles, da wir die Auffassung teilen, dass es für jede Stimmung oder Lebenssituation das richtige Buch gibt. Einige unserer Lieblingsautoren sind zum Beispiel: Doris Knecht, Kathrin Weßling, Thommie Bayer, John Green, Katharina Hagena, John Stephens, Anna Gavalda … und noch viele mehr, die uns gerade nicht einfallen.

 

Ihr seid wirklich schnell beim Publizieren. Wie viel Zeit verbringt ihr mit dem Schreiben?

fledi.jpgWir haben gemerkt, dass wir in letzter Zeit tatsächlich ein kleines bisschen schneller
geworden sind, weil wir einfach routinierter an das Schreiben herangehen. Die reine Schreibzeit beträgt deshalb pro Buch etwa 3-4 Wochen – wobei es Kolleginnen gibt, die dasselbe Tempo alleine draufhaben. Da ziehen wir echt unseren Hut davor! Wir planen neben der reinen Schreibzeit übrigens auch noch eine zusätzliche Woche für das Plotten und eine Woche für den Feinschliff ein, bevor das Buch ins Korrektorat kommt. Und da wir die Cover und das Marketing selbst machen, fließt hier auch nochmal Zeit hinein.

 

Welcher Sinn würdet ihr sein, wenn ihr in eure eigene erschaffene Welt eintauchen könntet?

Oh, wir wären wahrscheinlich unspezifizierbare Regenbogen-Sinnträger, weil wir uns in ganz vielen Sinnen zuhause fühlen. Wenn wir uns aber einen Sinn aussuchen könnten, würden wir wohl den der Freude wählen, weil wir beide einfach gemerkt haben, wie viel leichter alles geht, wenn man eine orangefarbene Einstellung annimmt. :) (Anmerkung: Orange ist die Farbe der Freude in der sinnlichen Welt.)

 

Ihr habt spontan ein wenig Freizeit gewonnen. Was würdet ihr als Erstes tun?

Hach, ist das schwer! Es gibt ja so unglaublich viele coole Dinge, die man tun könnte! Kommt aber immer darauf an, wie viel Energie gerade in einem steckt ;) Deshalb geben wir hier zwei Antworten: Wenn wir gerade müde sind wollen wir am liebsten schlafen, lesen und Serien gucken.Wenn wir gerade munter sind lieben wir es zu stricken, zu kochen, Yoga zu machen, den nächsten Urlaub zu buchen, mit Kind und Kegel hinaus zu gehen und einfach im Augenblick zu leben.

 

Schwarz oder weiß? Rot oder Blau? Habt ihr eine Lieblingsfarbe?

Früher mochten wir beide Schwarz am liebsten, was sich auch in unserer Kleidung widergespiegelt hat. Heute sind wir da schon sehr viel offener und mögen vor allem die Farben der Natur: das helle Grün der frischen Triebe im Frühling, ein azurblaues Meer, der rosaviolette Himmel am Morgen – das zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. :)

 

Plant ihr auch andere Projekte?

Ja, das tun wir! Im Sommer erscheint der dritte Teil unserer schrägen Chicklit-Reihe „Süße Rache“ sowie ein neuer Liebesroman mit einem etwas ernsteren Hintergrund, an dem wir zur Zeit gerade arbeiten. Außerdem freuen wir uns schon sehr auf unser Verlagsdebüt im September: Da wird unser erstes realistisches Jugendbuch bei cbj veröffentlicht. Abgesehen davon haben wir unzählige neue Buchideen, auch für eine neue Fantasy-Trilogie, die so gar nichts mit den Acht Sinnen zu tun hat – doch Lee & Ben werden dabei auf keinen Fall vernachlässigt, da sie einen ganz besonderen Platz in unserem Herzen haben.

 

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2 Kommentare zu „Interview mit Rose Snow

  1. Huhu,

    also ich finde es toll, wenn eine Autorin schreibmäßig so einen Lauf hat.
    Danke für das interessant und aufschlussreich geführte Interview.

    LG..Karin…

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